Briefsammlung Trew online

Symbolbild zum Artikel. Der Link öffnet das Bild in einer großen Anzeige.
Trew schreibt an Johann Jacob Haid, 30.01.1767

Zur Erinnerung an den 250. Todestag des Nürnberger Stadtarztes und Naturwissenschaftler Christoph Jacob Trew ist seine Briefsammlung seit Dezember 2017 digitalisiert worden. Die Briefe können jetzt in der digitalen Sammlung durchsucht werden und werden demnächst auch im Kulturportal bavarikon präsentiert.

Als eine der weltweit größten bekannten Briefsammlungen mit medizinischem und naturwissenschaftlichem Schwerpunkt enthält sie etwa 19.000 Briefe und Entwürfe von 2.200 Autoren des 16. bis 18. Jahrhunderts. So vielfältig wie die Adressaten und Absender sind die wissenschaftshistorischen Einblicke in die Welt der frühen Neuzeit: Die zeitgenössischen Ideenwelten der Chirurgie und Anatomie, der Zoologie und Botanik werden ebenso plastisch wie der konkrete Alltag medizinischer Praxis und naturkundlicher Forschung.

Die Briefsammlung Trew stellt eine in doppelter Hinsicht einzigartige Quelle für die wissenschafts- und kunsthistorische Forschung dar: Durch die Drittkorrespondenzen, die Christoph Jacob Trew zu Lebzeiten sammelte, finden sich hier einzelne Autographen wichtiger Vertreter und Vertreterinnen der Natur- und Geistesgeschichte seit dem Humanismus sowie eigenständige, in die Briefsammlung Trew inkorporierte Korrespondenzen, etwa die von Lorenz Heister (1683-1758), der als Anatom und Chirurg an der Nürnberger Universität in Altdorf wirkte und dort das wohl wichtigste chirurgische Lehrbuch seiner Zeit veröffentlichte. An Hand Trews eigener Korrespondenz bietet sich die Möglichkeit, die Kommunikationsstrukturen, die Wissensproduktion und die soziale Interaktion der damaligen Gelehrtenrepublik zu untersuchen.