Diamond Open Access
Als Diamond Open Access werden Open-Access-Modelle bezeichnet, die in der Regel sowohl ohne Lese- als auch ohne Open-Access-Gebühren (“Article-processing charges” bzw. “Book processing charges”) für die Verlage auskommen.
Die Geschäftsmodelle können sehr unterschiedlich sein. So bezeichnen einige kommerzielle Verlage entsprechende Zeitschriften als Diamond, wenn die Betriebskosten und ihre üblichen Profitspannen z.B. von Fachgesellschaften getragen werden.
Die Idealvorstellung von Diamond Open Access wäre jedoch ein nichtkommerzieller, nicht gewinnorientierter und gemeinnütziger Betrieb, der sich an den Belangen von Forschung und Wissenschaft orientiert. Dabei werden häufig bestehende wissenschaftliche Strukturen und Open-Source-Software nachgenutzt, wie beispielsweise
- Preprint-Plattformen wie arXiv, medRxiv oder bioRxiv, um sogenannte Overlay Journals zu betreiben, die auf der Infrastruktur und den Inhalten der Plattformen aufbauen
- Open Journal Systems (OJS) oder Open Monograph Press (OMP) des Public Knowledge Project (PKP): https://pkp.sfu.ca/software/
- OJS-Hostingangebote ausgewählter “Fachinformationsdienste für die Wissenschaft” (FIDs), zum Beispiel FID Linguistik, FID Altertumswissenschaften, FID Philosophie
- Kotahi oder ketty von Coko: https://coko.foundation/
- Janeway: https://janeway.systems/
- Publisso: https://www.publisso.de/open-access-publizieren/publisso-system
- Lodel: https://lodel.hypotheses.org
- Repositorien-Software zur Langzeitarchivierung von Publikationen, wie DSpace, EPrints, Invenio oder OPUS: https://oad.simmons.edu/oadwiki/Free_and_open-source_repository_software
- die von der FAU entwickelte Open Source Academic Publishing Suite: https://os-aps.de/.
Für organisatorisch-konzeptionelle Empfehlungen an Verleger oder Redaktionen der FAU siehe etwa Informationen für Herausgeber:innen von Diamond-Open-Access-Zeitschriften von openscience.uzh.ch oder Open-Access-Publikationsworkflow für akademische Bücher von oa-hochschulverlag.htwk-leipzig.de.
Die Universitätsbibliothek unterstützt Diamond-Open-Access-Initiativen wie
- SciPost: https://scipost.org/
- KOALA: https://www.tib.eu/de/services/koala
- SCOAP³: https://scoap3.org/.
Open Access Zeitschriften ohne Publikationskosten können über folgende Quellen recherchiert werden:
- im Directory of Open Access Journals, über den Filter “Without Fees”: https://doaj.org/
- im Free Journal Networkt: https://freejournals.org/current-member-journals/
- Eine Liste deutscher Diamond-Open-Access-Zeitschriften wurde von der Universitätsbibliothek Bielefeld zusammengestellt: https://doi.org/10.4119/unibi/2963331.
- in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (bitte auf das DOAJ Siegel achten, über die EZB erfolgt keine weitere Qualitätsauswahl): https://ezb.ur.de/searchres.phtml?jq_type1=FKW&jq_term1=Diamond_Open_Access_Journal
Im Rahmen der Open Science Policy der FAU sollen insbesondere auch diejenigen Herausgeberinnen und Herausgeber der FAU hervorgehoben und gewürdigt werden, die sich diesem Modell verschrieben haben, zum Beispiel
- die Herausgeberinnen und Herausgeber der Reihen der FAU University Press: https://www.university-press.fau.de/herausgeber/
- die Herausgeberinnen und Herausgeber von Reihen, die auf OPEN FAU veröffentlicht werden, wie die EZIRE Working Papers des FAU Forschungszentrums für Islam und Recht in Europa (FAU EZIRE), herausgegeben von Dr. Stephanie Müssig und Dr. Jörn Thielmann, oder die Erlanger Beiträge zur Medienwirtschaft, herausgegeben von Prof. Dr. Svenja Hagenhoff: https://open.fau.de/browse/series
- Dr. Stefan Milius, Lehrstuhl für Informatik 8 (Theoretische Informatik), als Editor-in-Chief der Logical Methods in Computer Science: https://lmcs.episciences.org/.
Wenn Sie als Angehöriger der FAU mit Ihrer Open-Access-Zeitschrift, -Reihe oder Ihrem Buchprojekt hier aufgeführt werden möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf: ub-open-access@fau.de.