DFG-Projekt Digitalisierung theologischer Handschriften aus dem Kloster Heilsbronn

Einband einer Handschrift aus dem Kloster Heilsbronn, die einen Text von Albertus Magnus enthält
Typischer Einband einer Handschrift aus der Klosterbibliothek Heilsbronn© Universitätsbibliothek

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt der Universitätsbibliothek der FAU Erlangen-Nürnberg Mittel für die Erschließung und Digitalisierung der theologischen Pergamenthandschriften aus dem Kloster Heilsbronn. Das Projekt startet Mitte Oktober 2019.
Das 1132 gegründete Zisterzienserkloster Heilsbronn entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem der bedeutendsten Klöster in Franken. Es war reich begütert und in spiritueller Hinsicht in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts eines der wichtigsten Zentren zisterziensischer Mystik in Franken. Im Jahre 1578 wurde das Kloster aufgelöst. Anschließend wurden die Bestände der Klosterbibliothek von dem 1581 gegründeten Heilsbronner Gymnasium, der sogenannten Fürstenschule, noch bis 1736 genutzt und anschließend zwischen den Markgraftümern Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth aufgeteilt. Wenige Jahre später gründete Markgraf Friedrich von Bayreuth 1743 die Landesuniversität Erlangen und ließ ihr 1748 seinen Teil der Heilsbronner Bibliothek zukommen. Nachdem 1769 das Markgraftum Bayreuth an das Markgraftum Ansbach fiel, ließ Markgraf Alexander von Ansbach 1770 schließlich auch die Ansbacher Hälfte des Heilsbronner Bücherschatzes nach Erlangen transportieren, so dass die ehemalige Klosterbibliothek Heilsbronn seit diesem Jahr in der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg vollständig verwahrt wird.
Der größte Teil der Heilsbronner Handschriften wurde in der eigenen Buchbinderei gebunden. Insgesamt lassen sich an den Heilsbronner Einbänden 144 verschiedene Schrift- und Zierstempel feststellen, was für eine Klosterbuchbinderei eine ungewöhnlich große Anzahl darstellt. Die Provenienz der Heilsbronner Handschriften lässt sich größtenteils entweder durch den Einband oder über handschriftliche Besitzvermerke in den Handschriften bestimmen.
Einige wenige Handschriften aus Heilsbronn wurden auf Wunsch von Forschern bereits digitalisiert, zum Beispiel ein Kommentar von Albertus Magnus zum Buch Hiob (https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:29-bv044757117-6) oder Anmerkungen zu den vier Büchern der Könige (https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:29-bv042138216-3), aber auch das Werk von Lucanus über den Bürgerkrieg (https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:29-bv045092861-1)