Von Münzen und Mythen
Vom Aes Grave zum Denar: die Münzen der römischen Republik
Ausstellung in der Universitätsbibliothek vom 22. Mai – 03. Juni 2016
Erst im dritten Jahrhundert vor Christus entwickelte die römische Republik eine eigene Währung. Zu diesem Zeitpunkt stritt sie mit den anderen Großmächten der Antike um die Vorherrschaft im Mittelmeerraum. Die Römer verwendeten für ihre Münzen nicht wie üblich Edelmetall, sondern gossen sie aus Bronze, was die Umrechnung zu den marktbeherrschenden griechischen Währungssystemen sehr schwierig gestaltete. Als erste erfanden sie allerdings ein System, das allein auf dem Nennwert der Münze beruhte und nicht mehr auf dem Materialwert – ein Konzept, das auch für unsere heutige Währung gilt.
Auf den Münzen in der Antike wurde die Welt der Götter und Mythen dargestellt, die für die Entstehung des Gemeinwesens wichtig war und dessen Selbstverständnis prägte. Die Bildsprache für ihren Götterhimmel mussten die Römer innerhalb weniger Jahrzehnte entwickeln und sich dabei deutlich von den griechischen Prägungen absetzen. So erhielt die Stadtgöttin Roma einen Helm, der einer phrygischen Mütze ähnelt und damit auf eine Herkunft östlich der Griechen verweist. Die Römer führten ihre Abstammung ja auf den trojanischen Prinzen Äneas zurück.