Ein Blick in die Werkstatt, 21. – 28. Mai
Wiederentdeckte Kostbarkeiten aus Nürnberger Künstlerwerkstätten
Ausstellung in der Alten Universitätsbibliothek, Sitzungssaal
21. bis 28. Mai 2017
Die Graphische Sammlung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg rühmt sich eines Bestandes, um den sie viele Museen beneiden dürften: eine Sammlung von knapp 7.000 Handzeichnungen, Kupferstichen bzw. Radierungen und Holzschnitten des 14. bis 18. Jahrhunderts aus dem Besitz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Im Kern handelt es sich um Arbeitsmaterial der Nürnberger Künstlerwerkstätten, das seit dem Spätmittelalter aufbewahrt wurde − Musterblätter, Skizzen, Kompositionsentwürfe, Sicherheitskopien oder auch selbständige Arbeiten in Farbe – und recht bald das Interesse kunstsinniger Kaufleute weckte.
Der Leiter des Berliner Kupferstichkabinetts, Elfried Bock, katalogisierte 1929 die Erlanger Zeichnungen grundlegend, über 150 Blätter wurden allerdings damals zur Seite gelegt. Im Rahmen der Neukatalogisierung der Graphischen Sammlung durch die Erlanger Kunsthistoriker um Prof. Dr. Hans Dickel wurden diese Zeichnungen wiederentdeckt, zu denen sogar zwei eigenhändige Arbeiten des Nürnberger Universalkünstlers Peter Flötner gehören. Hinzu kommen Schulzeichnungen aus der Werkstatt Michael Wolgemuts, die aufschlussreiche Einblicke in die spätmittelalterliche Ausbildungspraxis von Malerlehrlingen bieten. Und schließlich finden sich hier Kopien nach Druckgraphiken großer italienischer Renaissancemeister, darunter Andrea Mantegna und Marcantonio Raimondi, wie sie nachweislich auch der junge Dürer angefertigt hat.
Zur Ausstellung erscheint bei FAU University Press ein reich bebilderter Katalog, erarbeitet von Dr. Manuel Teget-Welz (Institut für Kunstgeschichte / FAU Erlangen-Nürnberg).