Wilhelmine von Bayreuth
Wilhelmine von Preußen (1709-1758), Markgräfin von Bayreuth, war die älteste Schwester König Friedrichs II. von Preußen. Die hochgebildete und wissenschaftlich sehr interessierte Prinzessin legte sich bereits in Berlin eine kleine Büchersammlung zu; in Bayreuth sammelte sie spätestens seit dem Jahre 1737. Anlässlich der Gründung der Bayreuther Landesuniversität Erlangen vermachte sie ihre private Bibliothek testamentarisch der neuen Hochschule; 1759, ein Jahr nach ihrem Tod, kam die Sammlung nach Erlangen.
Sie umfasst nach dem Erlanger Katalog 4.226 Bände und enthält fast ausschließlich Literatur in französischer Sprache. Den größten Teil stellen historische Werke dar, der Schwerpunkt liegt auf der Geschichte der Antike und der Frühen Neuzeit, wohingegen das Mittelalter kaum vertreten ist. Inhaltlich handelt es sich hauptsächlich um Quellen, Biographien und Memoiren. Fast vollständig vorhanden sind die griechischen und römischen Klassiker in französischer Übersetzung sowie die schöne Literatur Frankreichs von der Renaissance bis zu Wilhelmines Zeit. Hinzu kommen theologische und philosophische Werke, vor allem Religionsphilosophie und Kirchengeschichte. Der Anteil an naturwissenschaftlicher und medizinischer Literatur ist minimal; die Geographie umfasst fast ausschließlich Reisebeschreibungen, wobei die gesamte Bibliothek bemerkenswerterweise kein einziges Buch über Franken enthält. In deutscher Sprache finden sich nur einige Bibeln sowie ein Werk über fürstliche Architektur.
Die meisten Bücher sind in braunes Kalbsleder gebunden und tragen das Supralibros der Fürstin: die Initialen FSW (Friederike Sophie Wilhelmine) unter der preußischen Königskrone.