Digitalisierung und Erschließung der Pergamenthandschriften der Klosterbibliothek Heilsbronn
Die Universitätsbibliothek führt im Rahmen des Förderprogramms „Digitalisierung und Erschließung“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Digitalisierung der mittelalterlichen Pergamenthandschriften des Klosters Heilsbronn seit 1. Oktober 2021 für zwei Jahre fort. In diesem zweiten Projekt werden weitere 238 und somit die restlichen Heilsbronner Pergamenthandschriften digitalisiert. Es handelt sich dabei inhaltlich um theologisch-philosophische und kirchenrechtliche Handschriften. Texte zu grammatischen Studien und den Klassikern sowie einige geschichtliche und medizinisch-naturwissenschaftliche Werke geben einen Einblick in das Wissen der Zeit.
Im gleichen DFG-Förderprogramm ist unmittelbar im Anschluss ein von der DFG bereits bewilligtes, drittes und letztes Projekt zur Digitalisierung und Erschließung von 219 Papier- und 3 Pergamenthandschriften-Bände der Klosterbibliotheken Heilsbronn und St. Jobst bei Bayreuth geplant.
Die Klosterbibliothek Heilsbronn, 1132 gegründet, entwickelte sich im Lauf der Zeit zu einem der bedeutendsten Klöster in Franken und war in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts eines der wichtigsten Zentren zisterziensischer Mystik. Bei Heilsbronn handelt es sich um den seltenen Fall einer noch nahezu vollständig erhaltenen Bibliothek eines Klosters, das jahrhundertelang das geistige Leben im fränkischen Raum prägte und nach der Säkularisation noch als Fürstenschule für den Beamtennachwuchs der hohenzollernschen Markgraftümer Bayreuth und Ansbach diente. Der Bestand umfasst 418 mittelalterliche Pergament- und 176 Papierhandschriften. Die Bibliothek des nur von 1514 bis 1529 existierenden Franziskanerklosters St. Jobst enthält 57 mittelalterliche Handschriften.
Die digitalisierten Titel werden bis Projektende sowohl im zentralen Handschriftenportal als auch über den Bayerischen Verbundkatalog mit dem Portal Gateway Bayern und im lokalen Katalog der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg nachgewiesen sowie mittels OAI-Schnittstelle im DFG-Viewer visualisiert und in der Deutschen Digitalen Bibliothek (ddb) und der Europeana präsentiert. Die in älteren Katalogen vorliegenden Beschreibungen werden für jede einzelne Handschrift geprüft und anhand der verfügbaren Forschungsdokumentation überarbeitet. Diese im Verfahren der Bestandsliste und unter Berücksichtigung der DFG-Richtlinien Handschriftenkatalogisierung aktualisierten Informationen sind Grundlage für die zu erstellenden Titelaufnahmen in den Bibliothekskatalogen und werden auch über OAI-Schnittstellen in den standardisierten Formaten MARCxml, METS/TEI sowie IIIF zur Nachnutzung für die Wissenschaft bereitgestellt.
Die digitalisierten Handschriften werden in der digitalen Sammlung „Klosterbibliothek Heilsbronn“ und im nationalen Handschriftenportal nachgewiesen.